„Ohne Worte“: Siegerinnenbeitrag Stephan-Rudas-Preis in der Kategorie Rundfunk

„Ohne Worte“, ein Beitrag von Tiba Marchetti, der in der ORF Sendung „Am Schauplatz“ ausgestrahlt wurde, beschäftigt sich mit der Volkskrankheit Demenz.

Obwohl rund 130.000 Menschen in Österreich aktuell an Demenz leiden und die Zahlen in den kommenden Jahren deutlich ansteigen werden, ist es immer noch ein Tabuthema. Viele Betroffene haben Angst und schämen sich, sich die Krankheit einzugestehen. Tiba Marchetti sprach mit Betroffenen und deren Angehörigen sowie mit Betreuungspersonen in verschiedenen Einrichtungen, etwa einem Demenzdorf in Deutschland oder einer Pflegeeinrichtung in Wien.

Herausfordernde Situation
Demenz ist eine herausfordernde Situation. Für die Betroffenen selbst, aber auch für das Umfeld. „Es ist traurig zu sehen, wie der Mensch, den man kennt, immer weniger wird“, so ein Angehöriger. „Eine solche Krankheit beeinflusst das gesamte Leben, für alle im Umfeld“, sagt ein weiterer. Betroffene haben das Gefühl, dass „ihnen die Zahlen davonlaufen und Gedanken verloren gehen.“ Aber, davon sprechen viele Angehörige in dem Beitrag: es entwickelt sich eine neue Form der Liebe. Eine Liebe, in der Wertschätzung einen immer größeren Stellenwert einnimmt.

Professionelle Hilfe holen
Für Betreuungspersonen stellen sich eine Vielzahl von Herausforderungen. Für Pflegefachkräfte etwa gehe es vor allem darum, Menschen mit einer Demenzerkrankung dort abzuholen, wo sie gerade sind. Und klar ist auch: je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser und desto länger ist es möglich, die Strukturen des alltäglichen Lebens aufrecht zu erhalten. „Jeder von uns hat schon einmal seine Schlüssel vergessen oder ein Wort ist uns nicht eingefallen. Wenn dies allerdings häufig auftritt und zu einer Belastung im Alltag wird, sollte man dringend professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um die Situation abzuklären“, raten die Ärzt*innen in dem Beitrag.

(C) ORF/Am Schauplatz

„Als Betroffener ist es wichtig, dass man mir das Gefühl gibt, ich bin nicht allein. Also ich bin nicht der einzige, der das hat“, erklärt ein Interviewter.

Dass man darüber spricht und es nicht geheim hält, ist das wichtigste. Es ist nicht unangenehm. Im Alter kann das jedem passieren.

Betroffene in „Ohne Wort“: Am Schauplatz/ORF

Gesunder Lebensstil und Freundschaft
Ein gesunder Lebensstil kann dazu beitragen, dass Demenz später auftritt. Entscheidend seien aber auch Freundschaften. Sowohl im Vorfeld aber auch, wenn die Krankheit bereits ausgebrochen ist, betonen die Ärzt*innen.