STIGMA – die zweite Krankheit

Viele Personen, die von einer psychischen Krankheit betroffen sind, werden schnell mit Vorurteilen und Diskriminierungen konfrontiert. Sie bekommen von der Gesellschaft ein Bild aufgedrückt, einen Stempel, mit dem sie fortan durchs Leben gehen müssen. Ihre Krankheit wird zu ihrem Stigma, und die Person hinter der Diagnose wird oft nicht mehr wahrgenommen. 

Vorurteile und Stigmen entstehen hauptsächlich durch fehlendes Wissen. 

Deshalb ist es unser Ziel, genau dieses Wissen zur Verfügung zu stellen und Gespräche anzustoßen. 

Doch wie genau wirken sich diese Stigmata aus?

#1 – Vorurteile verhindern Behandlungen

Menschen, die eine Krise durchleben und/oder denen es seelisch schlecht geht, trauen sich oft nicht Hilfe in Anspruch zu nehmen. Oft werden Signale übergangen oder verharmlost. Sie werden mit Sprüchen konfrontiert wie „Reiss di zamm“, „Des wird schon wieder“ oder „Stell dich nicht so an“. 

Da fällt es schwer den Mut zu fassen, zu seiner Situation zu stehen und Hilfe anzunehmen. Das Stigma der psychischen Erkrankungen verhindert also, dass Krankheiten (früh) erkannt und behandelt werden. 

#2 – Vorurteile verursachen Kosten 

Psychische Erkrankungen wirken sich nicht nur punktuell aus, sondern haben auch gesamtgesellschaftliche Folgen. Eine Stigmatisierung der Betroffenen führt dazu, dass diese sich isolieren und deren Arbeits- und Sozialleben langfristig beeinträchtigt ist. 

Die Kosten für das Gesundheitssystem sind wesentlich höher, wenn Erkrankungen erst spät behandelt werden. Außerdem führt es zu Ausfällen am Arbeitsplatz bis hin zur gänzlichen Arbeitsunfähigkeit, wenn psychische Erkrankungen nicht behandelt werden. 

#3 – Vorurteile machen krank

Kein Mensch ist gerne krank und in einer Gesellschaft, in der vor allem die Leistung zählt, versuchen viele dies dann zu ignorieren. In der Hoffnung, dass es ganz von alleine weggeht, versuchen sie also so zu tun, als ob alles in Ordnung wäre. Psychische Erkrankungen sind aber kein Schnupfen, der einfach wieder vergeht. Wenn man sie nicht behandelt, verstärken sie sich und können sich auf den gesamten Körper auswirken. Depressionen z.B. können Herzstechen, Herzrasen oder Verdauungsschmerzen verursachen. 

Vorurteile und Stigmen entstehen hauptsächlich durch fehlendes Wissen. 

Deshalb ist es unser Ziel, genau dieses Wissen zur Verfügung zu stellen und Gespräche anzustoßen. Wenn wir darüber reden, verbreitet sich das Wissen und wir können den falschen Vorstellungen entgegenwirken. Bitte mach mit und teile diesen Beitrag mit deinen Bekannten, Freunden oder sprich innerhalb deiner Familie darüber. Denn: Psychische Gesundheit betrifft uns alle. 

Du hast einen psychischen Notfall und brauchst Hilfe? Du hast Fragen zu psychischen Erkrankungen und ihren Behandlungsmöglichkeiten? Dann ruf unsere PSD Notfallnummer an:


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