Demenzen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen im höheren Lebensalter. Demenz ist ein Oberbegriff für eine Kombination von verschiedenen Symptomen, die seit mindestens sechs Monaten vorliegen und so stark sind, dass sie den Alltag beeinträchtigen.
Die Ursachen von Demenzen sind anhaltende und fortschreitende Erkrankungen des Gehirns. Dabei ist die Alzheimer-Krankheit die häufigste Ursache bzw. Form von Demenz.
Alle Demenzformen sind verbunden mit verschiedenen Symptomen aus den folgenden drei Bereichen:
1) kognitive Beeinträchtigungen (Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Sprache,…);
2) Verhaltensänderungen (u.a. Bewegungsdrang, Unruhe, Aggressivität, Schreien) und psychische Symptome (u.a. Depression, Apathie, Angst, Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Schlafstörungen);
3) zunehmende Schwierigkeiten bei der Bewältigung des Alltags.
Eine Demenz beginnt meist mit einer subjektiven Beeinträchtigung, die man zwar selbst wahrnimmt, aber die objektiv (noch) nicht festgestellt werden kann. Im Verlauf werden die Schwierigkeiten in den verschiedensten Bereichen des Alltags immer größer, bis ein Zurechtkommen alleine nicht mehr möglich ist (u.a. massive Desorientierung, Inkontinenz, Verlust der Sprache und neurologische Symptomen).
Demenz-Erkrankungen sind häufig: Weltweit sind etwa 50 bis 60 Millionen Menschen von Demenz betroffen (2040: ca. 100 Millionen Betroffene), in Österreich sind es um die 125 000 (2050: ca. 260 000). Von den unter 75-Jährigen sind nur etwa 3% betroffen, von den über 85-Jährigen sind dies etwa 30%.
Demenz geht uns alle an. Immer mehr von uns werden immer älter und grundsätzlich kann jede/r von uns an Demenz erkranken. Demenz betrifft nicht nur die erkrankten Menschen selbst, sondern auch ihre Angehörigen.
Die Beratung und Unterstützung der Angehörigen ist die wichtigste therapeutische Maßnahme. Der Gesamtbehandlungsplan ist individuell und auf die Form, das Stadium und die Symptome der jeweiligen Demenz-Erkrankung abgestimmt. Er umfasst psychosoziale Interventionen (z.B. Ergo-/Musiktherapie, kognitive Trainings, Validation) und auch medikamentöse Interventionen.
Wichtig ist eine möglichst frühzeitige Diagnose und Behandlung. Bei entsprechend umsichtiger Behandlung bzw. Betreuung können die Betroffenen und ihre Angehörigen über viele Jahre ein würdevolles Leben führen.