Mythen über Depression

Über psychische Gesundheit zu sprechen war viel zu lange tabu und auch heute ist die Bereitschaft darüber zu reden noch gering. Weil kaum jemand darüber spricht und nicht offen mit dem Thema umgegangen wird, entstehen falsche Bilder und falsche Informationen über psychische Erkrankungen sind weit verbreitet. Hier sind 5 Mythen über Depression, die wir richtig stellen werden.

1.„Depressionen sind nicht vererblich“

Diese Aussage stimmt nur teilweise, denn die Krankheit als solche kann nicht vererbt werden. Jedoch können wir mit unserem Genmaterial die Tendenz zur Depression vererbt bekommen. Das heißt, es ist wahrscheinlicher, dass wir – ausgelöst durch Trauma, erschütternde Ereignisse oder in Folge von Krankheiten etc. – an Depression erkranken, wenn ein Elternteil oder anderer naher Verwandter auch an dieser Krankheit leidet oder gelitten hat.

2. „Depression ist eine rein psychische Krankheit“

Heute wissen wir, dass bei einer Depression auch neurologische Prozesse in Gang gesetzt werden. Botenstoffe geraten durcheinander und so werden die Signalketten der Nervenverbindungen geschwächt. In diesen Vorgang kann mit medikamentöser Behandlung eingegriffen werden.

3. „Menschen mit Depressionen liegen nur im Bett und haben keine Energie.“

Das stimmt nicht! Es gibt viele Menschen die an Depression erkrankt sind und dennoch zur Arbeit gehen, ein Familienleben führen und aktiv sind. Es stimmt, dass Antriebslosigkeit ein Symptom dieser Erkrankung ist, aber der Krankheitsverlauf ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

4. Depression wird immer durch ein Trauma ausgelöst”

Nicht zwingend. Ein erschütterndes Ereignis, wie zum Beispiel der Tod eines Angehörigen kann zwar eine Depression auslösen oder erhöht das Risiko daran zu erkranken. Aber es gibt noch viele weitere mögliche Trigger wie Stress, genetische Veranlagung, physische Krankheiten und so weiter. Darüberhinaus gibt es auch die Möglichkeit, schleichend daran zu erkranken, ohne dass es auf einen bestimmten Auslöser zurückzuführen ist.

5. Einmal depressiv, immer depressiv

Stimmt nicht! Chronische Depressionen, die jahrelang andauern kommen selten vor. Deutlich häufiger ist die sogenannte “rezidivierende depressive Störung” wo Depression in verschieden langen Episoden auftaucht. Dazwischen gibt es Phasen in denen die depressiven Symptome abschwächen oder gar verschwinden. Grundsätzlich gilt aber: Jede Form von Depression ist heilbar! Je früher man professionelle Hilfe in Anspruch nimmt, desto effektiver kann der Krankheit entgegengewirkt werden.  

Generell gilt es unter verschiedenen Arten von Depression zu unterscheiden, denn Depression ist nicht gleich Depression. Das wichtigste ist aber, dass wir beginnen darüber zu sprechen und falsches Wissen und Bilder hinterfragen. Wenn du also eine Frage hast zu einer Erkrankung und ihren Auswirkungen, dann trau dich diese Frage zu stellen und auch in dir manifestierte Bilder zu hinterfragen.