Psychose – was ist das?

Psychose bedeutet ganz allgemein, dass es zu einem Verlust des Realitätsbezuges kommt. Äußere und innere Wahrnehmung der Betroffenen sind verzerrt.

Zum Beispiel können sie Gesichter anderer Menschen, die ihnen begegnen, als verzerrte Grimassen wahrnehmen. Oder sie haben das Gefühl, dass sich ihre Körperteile verflüssigen.

Solche Halluzinationen – also etwas zu riechen, schmecken, fühlen, hören oder sehen was nicht real ist – können alle möglichen Formen annehmen. Auch irrationale Gedankenkonstrukte können Betroffene beherrschen.

Das ist sehr schwer vorstellbar, aber genau solche unrealistischen Wahrnehmungen sind die Realität von Menschen, die an Psychosen leiden. Ihr Umfeld reagiert leider meist mit Unverständnis und distanziert sich.

Bei der sogenannten bipolaren affektiven Störung, die zu den Bipolar-I Erkrankungen gehört, kann es ebenfalls zu Psychosen kommen. Sie tritt jedoch selten auf.

Es ist unklar, was die Auslöser von Psychosen sind. Früher hat man sie auf eine Erkrankung des Nervensystems zurückgeführt. Heute sieht man das bereits anders: eine Kombination aus erblicher Vorbelastung, sehr schwierigen Lebensumständen und einem Ungleichgewicht in der Produktion von Dopamin im Gehirn werden als Auslöser vermutet.

Es ist wichtig, dass Betroffene selbst Bescheid wissen, dass sie unter Psychosen leiden. So können sie selbst besser damit umgehen. Erkrankungen mit psychotischen Symptomen werden grundsätzlich psychotherapeutisch und mit Hilfe von Medikamenten behandelt. Weiters ist eine vertrauensbezogene und ehrliche Beziehung der Betroffenen zum behandelnden Arzt, zum Therapeut und zum direkten Umfeld wichtig, da besonders das Einhalten eines Behandlungsplans für Betroffene von Psychosen sehr herausfordernd ist und ohne Vertrauen zum beratenden und stützenden Umfeld nur schwer gelingt.

Früher galten Psychosen als nicht therapierbar – viele denken das leider fälschlicherweise auch heute noch. Daher ist es wichtig, darauf aufmerksam zu machen, was Psychosen sind, wie es Betroffenen geht und dass auch Psychosen gut behandelbar sind.