Der Begriff Gesundheit ist stark mit der körperlichen Verfassung eines Menschen verbunden – die psychische Verfassung wird dabei oft nicht gesehen oder losgelöst davon betrachtet. Deshalb ist es wichtig aktiv von psychischer Gesundheit zu sprechen. Doch was genau bedeutet psychische Gesundheit?
Psychische Gesundheit definiert die WHO als einen „Zustand des Wohlbefindens, in dem das Individuum seine Fähigkeiten und Potentiale nutzt, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv und sinnstiftend arbeiten kann und imstande ist, etwas zu seiner Gemeinschaft beizutragen“.
Also sind Menschen nur psychisch gesund, wenn sie produktiv sind und arbeiten?
Nein, damit ist gemeint, dass gesunde Menschen imstande sind mit den emotionalen Höhen und Tiefen im Leben umzugehen. Es geht nicht darum, immer nur glücklich, fleißig und motiviert zu sein. Sondern ob man es schafft, mit negativen Emotionen wie Enttäuschung und Trauer umzugehen. Dabei können die individuellen Bewältigungsstrategien sehr unterschiedlich sein und auch unterschiedlich lange dauern.
Es kann jedem von uns passieren, psychisch zu erkranken
Niemand ist davor gefeit, dass unsere persönliche Bewältigungsstrategie in Folge von verschiedenen Faktoren wie einem starken Lebenswandel, hohem Stress oder physischer Krankheit nicht mehr hilft. Dann ist es wichtig auf seinen Körper zu hören und sich bewusst zu sein, dass es okay ist auch mal nicht nicht okay zu sein. Denn es geht vielen so. Jede/r 3. ÖsterreicherIn ist von einer psychischen Krankheit betroffen.
Frag um Hilfe, wenn du diese brauchst
Das Stigma von psychischen Krankheiten ist leider noch immer sehr präsent in Österreich. Menschen scheuen davor, sich professionelle Hilfe zu holen aus Angst negativ abgestempelt zu werden. Trotzdem ist es wichtig, sich jemanden anzuvertrauen – denn je früher Betroffene professionell unterstützt werden, desto besser kann geholfen werden.
Da unser Körper nicht losgelöst von unserer Psyche existiert, betrifft psychische Gesundheit uns alle. Deshalb ist es wichtig, dass wir bewusst auch auf diesen Bereich achten und Alarmsignale ernst nehmen.